Ich habe mich an ein neues Schnittmuster gewagt. Die Jogging Rockers von mamahoch2 sollten es sein, aber nicht einfach so, nein, nein. Ich hielt es für eine ganz grandiose Idee ein mir bis dato also unbekanntes Schnittmuster (passt das dem Kind?, wie sitzt das?, zu eng?, zu weit?, was muss überhaupt wo hin?) direkt mal sofort nach dem Zusammenkleben wieder zu zerschneiden. ;-) Das ist an sich ja auch keine Kunst, das machen ja viele, viele von mir sehr geschätzte Hobby-Näherinnen und wohl auch Näher (nähende Männer, sehr selten glaube ich, da wird's die Tage auch mal was zu zu lesen geben) genauso. Da ich also auf jeden Fall die neuen Stoffe die ich die Tage bestellt hatte zusammen ausprobieren wollte, musste das arme Schnittmuster direkt herhalten.
So langsam fügten sich alle Premieren zusammen:
- noch nie Jogging Rockers genäht
- noch nie sofort einen Schnitt vorm ersten Ausprobieren zerschnitten
- noch nie Jeans unter der Nadel gehabt
- noch nie überlegt wo denn überhaupt wohl vielleicht später mal die Knie sein werden, die ich farblich absetzen wollte
Die Stoffe kommen von Herbert Textiel (ha noch eine Premiere, meine erste Bestellung dort, wird aber nicht die letzte bleiben) und Alles für Selbermacher. Ach ja mein heißgeliebter Kites-Stoff geht dem Ende entgegen, aber die Jogging Rockers, oder generell alles mit Taschen bieten eine schöne Gelegenheit auch kleinere Reste Lieblingsstoff noch effektvoll zu verarbeiten!
Ich habe frei-Schnauze einen Teil aus dem vorderen Beinteil ausgeschnitten, von dem ich schätzte, dass sich dort später das Hasenkind-Knie befinden würde. Diesen Teil habe ich dann aus Cord zugeschnitten und wieder an die Beine drangenäht (alles mit Nahtzugabe schneiden und ACHTUNG! nicht wie ich an den Bund, sondern wieder ans Bein nähen...ach Nahttrenner, du bist ein wahrer Freund!) und dann natürlich wieder Jeans dran und das Bein war wieder komplett. Ich wollte diesen Patch-Effekt aber auch nur vorne, aber weil hinten sonst was fehlt, kam auch da wieder was von meinen kites zum Einsatz.
Leider bin ich noch ein totaler Applikations-Noob und irgendwie wollte das so gar nicht klappen. Stofftransport und so war kein Problem auch ohne jegliche Vlieseline oder Stickvlies und co, aber leider sieht an trotz diverser Fadenspannungs-Experimente den Unterfaden mehr als den Oberfaden. Was ok wäre, wenn ich denn dieselben Farben genommen hätte, mach ich aber fast nie. Aber da beide Farben in den kites vorkommen, finde ich das Ganze auch wieder nicht sooo schlimm, es guckt ja außerdem fast niemand meinem Hasenkind so genau auf den Popo ;-)
Eigentlich ist mir erst nachdem ich alles zusammengenäht hatte aufgegangen, dass ich gar nicht in die Anleitung geguckt hatte, das hat mich auf der einen Seite etwas stolz gemacht, dass ich sowas jetzt schon ohne Anleitung kann, auf der anderen Seite ist eine Hose zusammennähen jetzt auch kein Hexenwerk und das Bein-Wieder-Zusammenpuzzlen hätte da ja eh nicht drin gestanden :-)
Ich habe dann noch einen Schnürsenkel in das Bündchen gepfuscht. Ja auch da wäre Hirn und Anleitung-Anschalten gut gewesen, so folgte wieder der Griff zum Nahttrenner, weil die Öffnungen nach Innen guckten....
Aber dann lag sie fertig vor mir! Und ich dachte sofort..."damn....da passt das Hasenkind doch niemals rein, viiiiel zu enge Beine!"
Ich bin so feste Stoffe wie Jeans einfach nicht gewohnt, ich nähe sonst fast nur Sweat und Jersey. Naja aber was soll's, abwarten bis zum nächsten Morgen. Hose anprobiert und siehe da!!!
Passt! Perfekt! Sogar noch gut Platz drin, so wie es bei ner Jogging-Hose halt sein soll. Der Schnitt sitzt super!
Nur die Beine waren noch viel zu lang, weil ich aus lauter Verzweiflung darüber, dass die Hose wohl zu eng sei, keine Lust mehr aufs Säumen hatte, das habe ich heute ganz fix nachgeholt und sie planmäßig nach außen gesäumt, so das es gekrempelt aussieht.
Jogging-rockige Grüße
Trulla Hasenkind
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